Parkett verlegen

Parkett verlegen

Gerade für Erst-Monteure ist es alles andere als ein Kinderspiel einen Fußboden selbst zu verlegen und lange galt dies sowieso als Aufgabe für den Fachmann oder einen routinierten Handwerker. Da die meisten der neueren Produkte allerdings so leicht in der Handhabung sind, muss sich auch ein Laie nicht mehr davor fürchten, einen edlen Boden wie Parkett selbst zu verlegen. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie achten müssen und wie Sie erfolgreich selbst Hand anlegen können.

Die Wahl des Parketts


Bei der Wahl des richtigen Parketts muss auf eine Menge geachtet werden: Welche Holzart möchte ich verwenden? Welcher Farbton soll es werden? Was für eine Oberflächenstruktur? Landhausdiele oder Schiffsboden? Welche Länge sollen die Dielen im Idealfall haben? 

Es gibt vieles zu berücksichtigen. Dies gilt insbesondere für den gewünschten Verwendungszweck des Fußbodens. Prinzipiell lässt sich nämlich sagen, dass Parkett nahezu überall verlegt werden kann. Parkett lässt sich ideal in Wohnräumen verlegen, wie bspw. im Wohnzimmer oder auch der Küche. Dies gilt für nahezu jeden Parkettboden. Manche Fußbodenbeläge lassen sich allerdings auch in gewerblichen genutzten Räumlichkeiten verlegen, wie z.B. in Konferenzräumen. Allerdings gilt dies nicht für alle Böden. Bevor man sich für einen neuen Belag entscheidet, sollte man ganz gesondert auf die Nutzungs- und Beanspruchungsklasse schauen. Diese zeigt Ihnen, ob der gewünschte Parkettboden für Ihre persönlichen Zwecke auch wirklich geeignet ist, oder ob Sie lieber zu einem anderen greifen sollten. 

 

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Lagerung vor Verlegung


Hat man schließlich den richtigen Boden gefunden, der auch für den gewünschten Verwendungszweck geeignet ist, geht es an die Verlegung. Doch auch hier muss man auf einige Dinge achten. Das fängt bereits bei der Lagerung der Dielen an, noch bevor es überhaupt an die richtige Arbeit gehen kann. 
Bevor der neue Parkettboden verlegt werden kann, müssen die Dielen akklimatisiert, bzw. den Raumverhältnissen entsprechend angepasst werden. Zu diesem Zweck muss das Parkett für mindestens 48 Stunden bei einer Raumtemperatur zwischen 17 und 25 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 50 bis 65 % in dem gewünschten Zimmer gelagert werden. Die Dielen selbst müssen dabei in ihren Paketen bleiben. Die Stellen des Estrichs, an denen die Dielen gelagert werden, sollten eben sein. 
Es gilt prinzipiell, dass der Estrich eben sein muss, wenn man eine ordnungsgerechte Verlegung wirklich gewährleisten möchte. Trocken und fest sollte der Boden ebenfalls sein. Lose Untergründe wie Teppiche müssen vor der Verlegung unbedingt entfernt werden, da der verlegte Fußbodenbelag an besagten Stellen ansonsten für keinen optimalen Halt garantieren kann. 

 


Parkett lagern


Die Verlegung kann beginnen


Die Verlegung selbst ist inzwischen relativ einfach zu handhaben. Hier unterscheidet man vor allem zwischen zwei verschiedenen Arten: der schwimmenden Verlegung oder der vollflächigen Verklebung. Für Letztere benötigt man im Idealfall einen professionellen Monteur, da die Verklebung nicht nur zeitintensiver, sondern auch schwieriger umzusetzen ist, sofern man mit dem Handwerk des Fußbodenverlegens nicht allzu vertraut ist. 
Die schwimmende Verlegung ist dagegen wesentlich einfacher zu handhaben. Selbst für handwerklich ungeübte Personen stellt diese keine besonderen Schwierigkeiten dar. Dank des modernen Click-Systems lässt sich der gewünschte Parkettboden mühelos und einfach zusammen stecken. Die Benutzerfreundlichkeit ist es, die das Click-System auszeichnet und zur beliebtesten Verlegemethode macht.

 

Die Verlegung kann beginnen

 
Die 5 Schritte zum eigenen Parkettboden


Schritt 1: Vorbereitung des Untergrunds


Entfernen Sie sämtlichen Schmutz und überprüfen Sie mit einer langen Richtlatte, ob der Boden wirklich eben ist, oder ob er Unebenheiten aufweist. Sollten Unebenheiten auftreten, beseitigen Sie diese mithilfe eines Schleifgeräts, Löcher füllen Sie mit einem Fließspachtel auf.

Um den Geräuschpegel bei Betreten des Bodens zu minimieren, empfiehlt es sich eine Trittschalldämmung, vor der Verlegung des Parketts, zu integrieren.

 

Wasserwaage nicht vergessen!

 

Schritt 2: Die erste Reihe verlegen 


Die Nuten an der Seite, die zur Wand gerichteten sind, können Sie nun mithilfe einer Stichsäge entfernen. Als Nächstes legen Sie die erste Parkettdiele in eine Ecke des Raumes, die Nuten von der Wand abgewandt. Die Dielen sollten ca. 1 cm von der Wand entfernt sein. Dafür können Sie Abstandskeile zwischen den Parkettdielen und der Wand stecken. Diese sollten einen gleichmäßigen Abstand einhalten, damit eine Dehnungsfuge geschaffen werden kann, wodurch das Holz arbeiten kann. Jetzt können Sie die nächste Parkettdiele anlegen und diese gegebenenfalls mit einem Hammer und einem Schlagholz festklopfen. Einige Parkettarten erfordern Leim zur Verbindung der einzelnen Dielen. Tragen Sie den Leim vorsichtig und in einer dünnen Schicht auf. Sollte es zu einer Verunreinigung des Parketts kommen, entfernen Sie den überschüssigen Leim sofort mit einem feuchten Lappen.

Schließen Sie die Reihe ab, indem Sie das letzte Stück zuschneiden. Hier empfehlen wir eine Fuchsschwanzsäge. Vergessen Sie beim Abmessen nicht den Abstand, der zur Wand eingehalten werden sollte! Stücke, die kürzer als 30 cm sind, können sie wegwerfen.

 

Die erste Reihe verlegen

Schritt 3: Die nachkommenden Reihen verlegen


Beginnen Sie die folgenden Reihen mit der abgeschnittenen Diele der vorherigen Reihe. Wenn Sie die Dielen miteinander verbinden wollen, drücken Sie diese NICHT mit Gewalt runter. Stattdessen sollten Sie das Material herunterwippen, angefangen am Kopfende der Diele. Die nächste Diele schiebt den hervorstehenden Kunststoff-Stift rein, dadurch greift dieser in die nächste Diele und verriegelt beide miteinander.

 

Parkett die zweite Reihe

Schritt 4: Stücke für Heizungsrohre und Türstöcke ausschneiden


Wie schon beim Abstand Diele-Wand gilt auch hier: 1 cm Abstand halten. Schneiden Sie die Stellen für die Heizungsrohre mit einer Stichsäge aus den Parkettdielen. Da die Stellen später mit einer Rosette abgedeckt werden, ist es hier nicht erforderlich Millimeter genau zu schneiden. Auch bei dem freibleibenden Stück für die Türstöcke gilt es im Vorfeld den Bereich auszumessen und die 1 cm Abstand zu wahren. Die dadurch entstandene Dehnungsfuge verschließen Sie im Anschluss mit Dichtmasse.

 

Parkett vermessen



Schritt 5: Endstück und Sockelleisten


Messen Sie das Endstück ab und schneiden diese passend zurecht. Dann setzen Sie die Diele, wie alle anderen Dielen zuvor, ein und setzen die Abstandskeile zwischen Diele und Wand ein. Sollten Sie Leim-verklebte Dielen nutzen, beachten Sie die angegebenen Trockenzeiten, die auf dem Produkt angegeben sind. Danach wird fortgefahren, wie beim leimlosen Fertigparkett. Entfernen Sie die Abstandskeile und bringen die Sockelleisten und Übergangsschienen an.

Herzlichen Glückwunsch. Ihr Boden ist bereit für seine Einweihung.

 

Geschafft!